Liebe Leserin, lieber Leser,
sie is
t wie Wasser und kommt, wie man es sprichwörtlich auch vom
Wettbewerb sagt, anscheinend überall hin. Ähnlich schwer ist sie
konkret zu fassen. Die Rede ist von der Digitalisierung, einem der
gewichtigen Treiber des Transformationsprozesses im Energiesektor.
Greifbar wird sie, wenn man schaut, was in verschiedenen Bereichen
der Energieversorgung diesbezüglich konkret passiert. Dazu soll der
Titelblock dieser „et“-Ausgabe einmal mehr beitragen.
Zunächst wird eine Marktstudie zum Thema Standardsoftware für
den automatisierten Energiehandel vorgelegt – ein wichtiger
Baustein für eine effektive Umsetzung von Handelsstrategien. Es
folgt anhand praxisnaher Anwendungsfälle die Beantwortung der
Frage, ob virtuelle Kraftwerke in Zukunft eine wirtschaftliche Basis
eines Geschäftsmodells für Energieversorger sein können. Neue
Möglichkeiten gibt es auch in der digitalen Energiebeschaffung für
Großkunden, welche in einem Interview abgeklopft werden. Bei alldem
sollte man eines nicht vergessen, und das ist die flächendeckende
Vernetzung über breitbandige Telekommunikationsanschlüsse, was
ebenfalls adressiert wird.
Wie in der Rubrik Zukunftsfragen gezeigt wird, führt ein in Deutschland
forcierter Kohleausstieg im europäischen Strommarkt kaum
zur Minderung von CO2-Emissionen. Unser Autor, Ökonom und
Wissenschaftler, erläutert, warum es besser wäre, statt auf
Kraftwerksstillegungen in Deutschland auf wirksamen Klimaschutz
im europäischen Strommarkt durch europäische Regulierung (EU ETS)
zu setzen.
Weitere Beiträge im Heft widmen sich dem Sorgenkind Verkehr,
entwickeln dabei eine grüne Gasmobilitätsstrategie oder schauen sich
die Reichweite der Lithium-Vorkommen im Lichte der aufkommenden
Elektromobilität an. Last, but not least werden Erkenntnisse aus der
Umsetzung von Mieterstromprojekten präsentiert, einem wichtigen
Instrument zur Einbeziehung der Bevölkerung in die Energiewende.
Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen

Franz Lamprecht
Chefredakteur „et“