Michael Lippert
Die „Energiewende“ stellt eine der größten infrastrukturellen Herausforderungen der letzten Jahrzehnte dar. Der Umbau des Energiesystems lässt sich nicht ohne einen Konsens aller Beteiligten bzw. Betroffenen verwirklichen. Der Artikel zeigt vor diesem Hintergrund die rechtlichen Voraussetzungen eines solchen Energiekonsenses auf.
Interview mit Ottmar Edenhofer
Den erneuerbaren Energien wird, insbesondere in Deutschland, eine große Rolle im Klimaschutz zugestanden, die EU ist mit zusätzlichem energiepolitischen Fokus auf Kernenergie und fossile Energien mit Carbon Capture and Storage (CCS) schon breiter aufgestellt. Die Kostenbelastung des deutschen Weges in die Energiezukunft ist enorm und wird sich trotz Bremsversuchen durch die Politik weiter verschärfen. Gibt die Lernkurve bei den Erneuerbaren weltweit Hoffnung auf Linderung? „et“ fragte beim Klimaökonomen Ottmar Edenhofer nach, was es aus Sicht des neuen Sonderberichts des Weltklimarates (IPCC) dazu zu sagen gibt. Weitere Themen waren die internationale Klimapolitik nach „Durban“ und der IPCC selbst.
Stefan Gößling-Reisemann, Hubertus Bardt, Hendrik Biebeler, Oliver Dördelmann, Andreas Herrmann, Sönke Stührmann und Jakob Wachsmuth
Trotz aller Bemühungen um den Klimaschutz muss sich der hiesige Energiesektor auch mit der Anpassung an den nicht mehr vermeidbaren Klimawandel auseinandersetzen. Die Auswirkungen des Klimaschutzes auf den Energiesektor erleben wir gerade in der Diskussion um die „Energiewende“, und die nötigen Anpassungen sind bei Weitem noch nicht geklärt. Welche Folgen aber ergeben sich aus den direkten Wirkungen des Klimawandels auf den Energiesektor und welche Anpassungsmaßnahmen sind notwendig? Dieser Artikel präsentiert erste Antworten, die in einigen der insgesamt sieben regionalen Projektverbünde der Fördermaßnahme „Klimawandel in Regionen zukunftsfähig gestalten“ (KLIMZUG) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erarbeitet wurden.
Hubertus Bardt
Der Klimawandel als globales Problem erfordert ebenso globale Lösungen. Dagegen drohen eigenständige und verbindliche Ziele, wie sie z. B. das Bundesland NRW zusätzlich zu den bestehenden deutschen und europäischen Zielen einführen möchte, sowie additive sektorale Strategien zu einer Überspezifizierung des Klimaschutzes zu führen. Das Ergebnis kann nur höchst zufällig und sehr unwahrscheinlich ein effizienter Klimaschutz sein, weil die spezifischen Klimaschutzpotenziale und ihre Kosten nicht zentralisiert bekannt sein können. Zu rechnen ist im Gegenteil mit Effizienzverlusten und damit unnötigen Kosten zur Erreichung von Klimaschutzzielen.
Der politische Wille, die erneuerbaren Energien auszubauen, ist nur die eine Seite der Medaille. Die Notwendigkeit, das System durch entsprechende konventionelle Kapazitäten stabil zu halten und hierfür Kraftwerke vorzusehen, die andere. Damit die Energiewende gelingt, müssen beide Seiten zur Deckung gebracht werden.