Erik Gawel, Paul Lehmann, Klaas Korte, Sebastian Strunz, Jana Bovet, Wolfgang Köck, Philipp Massier, Andreas Löschel, Dominik Schober, Dörte Ohlhorst, Kerstin Tews, Miranda Schreurs, Matthias Reeg und Sandra Wassermann
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Ungeachtet der weithin geteilten Ziele einer Energiewende in Deutschland sind doch die konkreten Wege dorthin heftig umstritten. Die Einzelmaßnahmen der Energiewendepolitik und ihr Zusammenspiel sowie die Einbettung in den europäischen Kontext sind Gegenstand kontroverser wissenschaftlicher und öffentlicher Debatten. Insbesondere bei der Förderung erneuerbarer Energien werden vor dem Hintergrund vielfältiger Kritik in Kürze die Weichen für die Zukunft neu gestellt. Eine stimmige Weiterentwicklung der Energiewendepolitik und eine sachgerechte Begleitung durch eine kritische Öffentlichkeit setzen voraus, dass die langfristigen Auswirkungen politischer Entscheidungen in einem komplexen sozio-technischen Energiesystem berücksichtigt werden. Auf Kurzfristeffekte oder ausschnitthafte Problemwahrnehmungen abzielende Politikansätze oder Politikempfehlungen werden dem jedoch nicht gerecht.
Eric Heymann
Die in den letzten Jahren gestiegenen Energiepreise in Deutschland haben zu einer intensiver ausgetragenen Kostendebatte rund um die Energiewende geführt. Es wird zunehmend offensichtlich, dass mit dem aktuellen Eifer und Instrumentenmix wirtschaftliche Nachteile für hiesige Unternehmen sowie den Industriestandort Deutschland einhergehen können, gerade weil die Bereitschaft im Rest der Welt nach wie vor gering ist, ein ähnlich hohes Tempo in der Klimaschutz- und Energiepolitik einzuschlagen. Dies führt letztlich auch zu Verlagerungen von CO2-Emissionen ins Ausland. Die deutsche und europäische Energie- und Klimapolitik sollte dies berücksichtigen.
Damit sowohl im internationalen Wettbewerb Deutschland als Industriestandort abgesichert werden kann als auch für den einzelnen Bürger Strom bezahlbar bleibt, gilt es, das Zusammenspiel der einzelnen Energieträger genauer zu verstehen. In der aktuellen Debatte wird zu wenig wahrgenommen, welch wichtigen Beitrag in dieser Hinsicht gerade die Stromerzeugung aus Kohle in Deutschland leistet.