Die deutsche Energie- und Klimapolitik ist für Alleingänge bekannt. Jüngstes Beispiel ist die Diskussion um den sog. Kohleausstieg. Wie verträgt sich dieser mit zentralen Instrumenten der europäischen Politik wie dem Emissionshandel (EU ETS)? Zudem wird mit Verweis auf die Ausnahmeregelungen für die Industrie das Carbon-Leakage eher als theoretisches System betrachtet. Ist das tatsächlich so und wo hakt es bei der deutschen Energiewende aus europäischer Sicht? Darüber sprach „et“ mit Dr. Christian Ehler, Fraktion der Europäischen Volkspartei, Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie (ITRE), Europäisches Parlament, Brüssel.
Am Mittwoch, den 11.5.2016 meldete die Nachrichtenagentur AFP, dass der Anteil erneuerbarer Energien in Deutschlands Stromnutzung am Muttertag einen neuen Rekordwert erreicht habe. An diesem Sonntag wurden zeitweise 87,6 % des Strombedarfs mit Ökostrom gedeckt, wie aus einer Auswertung der Initiative Agora Energiewende hervorgeht. Nie zuvor wurde demnach in Deutschland ein so hoher Wert erreicht. Doch ist das eine wirkliche Erfolgsmeldung? Eine genauere Betrachtung zeigt, dass neben dem Ausbau der Erneuerbaren auch der Netzausbau und die Vorhaltung gesicherter Kapazitäten nicht vernachlässigt werden darf.